ISBN: 9783640770786

Vor allem im Raum Baden-Württemberg, aber auch im nördlichen Teil der Schweiz und im Osten Frankreichs tritt im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. das Phänomen der sogenannten Fürstensitze auf… Plus…

Vor allem im Raum Baden-Württemberg, aber auch im nördlichen Teil der Schweiz und im Osten Frankreichs tritt im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. das Phänomen der sogenannten Fürstensitze auf. In diesem Fall handelt es sich um einen archäologischen terminus techniquus, der bis heute Gegenstand kontroverser Diskussionen ist. Insbesondere die inhaltliche Begriffs-bestimmung des Typus Fürstensitz nach Wolfgang Kimmig1 stößt sowohl auf Akzeptanz als auch Kritik in der mitteleuropäischen Eisenzeitforschung. Dass es sich hierbei um ein Spannungsfeld handelt, das nicht zuletzt auch aufgrund der oftmals unzureichenden Forschungssituation negativ beeinflusst wird, zeigen u.a. die wenigen Hausbefunde, die bislang nur auf zwei der als Fürstensitz deklarierten Höhensiedlungen, nämlich der Heuneburg und dem Breisacher Münsterberg nachweisbar sind.2 Demnach erfolgt nicht selten eine derartige kategorische Zuweisung auf theoretischer und empirischer Basis, wie es letztendlich auch auf den Hohenasperg zutrifft, auf dem keine wesentlichen archäologischen Reste mehr zu erwarten sind3. Kann ein solches Herrschaftszentrum also vielerorts nicht mehr direkt durch archäologische Nachforschungen vor Ort ermittelt werden, wo mittelalterliche und neuzeitliche Bodeneingriffe wie die Überbauungen auf dem Hohenasperg die prähistorische Fundlandschaft nahezu zerstört haben, können die Theorie eines eisenzeitlichen Machtzentrums unterstützende Belege lediglich im Umland gesucht werden. Im Hinblick auf den Bezug eines Fürstensitzes zu seinen umliegenden Gebieten, verspricht die Erforschung und Auswertung der zahlreichen Siedlungsstellen in der Ebene einen aufschlussreichen Einblick in ein komplexes Siedlungsgefüge der Älteren Eisenzeit zu erhalten. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll der Versuch unternommen werden, die Rolle und Funktion des Hohenaspergs unter kritischer Hinterfragung der Fürstensitz-Kriterien nach Kimmig, zu diskutieren und den Bezug zwischen Zentrum und Peripherie herauszuarbeiten. Ob der Hohenasperg als bedeutender Fürstensitz gelten darf, soll weiterhin der stilisierte Aufbau einer Siedlungshierarchie zeigen, indem ausgewählte Fundstellen unter sozialen und ökonomischen Aspekten ausgewertet werden, wobei die Betrachtung der Fürstengräber zur abschließenden Deutung dieses Zentralortes nicht fehlen dürfen., [PU: Grin-Verlag, München]<

ISBN: 9783640770786

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2010, ISBN: 9783640770786

eBooks, eBook Download (PDF), Auflage, [PU: GRIN Verlag], Seiten: 20, [ED: 1], GRIN Verlag, 2010

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[ED: 1], Auflage, eBook Download (PDF), eBooks, [PU: GRIN Verlag]